Das Staude&Stein Prinzip

Wir verstehen Grünanlagen und Gärten als Teil der weiteren Landschaft. Der Garten übernimmt gewisse ökologische Funktionen und regulierende Ökosystemleistungen. Doch auch in unseren Naturgärten steht der Mensch im Mittelpunkt. Dies stellt für uns keinen Widerspruch dar. In einem gut durchdachten System bieten sich genügend Freiräume für Mensch und Natur sich frei zu entfalten. Im Gegenteil, positive Synergien führen dazu, dass Mensch und Natur voneinander profitieren können.

Nach ökologischen Prinzipien soll sich ein geschlossenes stabiles, bzw. resilientes System entwickeln, welches sich unter minimalsten Pflegeaufwand selbst erhält und weiterentwickelt. Mit naturnahen und fast ausschließlich einheimischen Pflanzengesellschaften, welche an die lokalen abiotischen und biotischen Standortbedingungen angepasst sind und sich in die weitere Landschaft eingliedern, versuchen wir ein Netzwerk zu schaffen in dem sich heimische und teils bedrohte Flora und Fauna frei bewegen und vermehren kann.

Einzeln, aber vor allem als Netzwerk und durch die Eingliederung in die weitere Landschaft können unsere Gärten also einen beträchtlichen Teil zum Naturschutz und Erhalt der Artenvielfalt in Städten beitragen.


1. Baulichen Strukturen bestimmen oftmals die Nutzung eines Gartens, und leiten den Besucher durch den Garten.

2. Tiere, Vögel und Insekten halten das ökologische Gleichgewicht aufrecht.

3. Pflanzen gehören einfach in jeden Garten.

4. Der Mensch erhält und steuert das System.

5. Trockenmauern dienen nicht nur der Hangstabilisierung durch Terrassierung, sondern bieten wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Kleintieren. Ebenso, Nisthilfen und Wasserquellen.

6. Tiere und Pflanzen sind auf einander angewiesen. Tiere dienen unter anderem der Schädlingsbekämpfung.

7. Trockenmauern stützen Steilhänge und Böschungen und verhindern so Erosion. Pflanzen wiederum stützen mit ihren Wurzeln unsere Bauwerke.

8. Terrassen, Sitzplätze und Grillecken laden zum verweilen ein. Wege führen den Besucher und schützen so sensible Pflanzengesellschaften.

9. Pflanzen dienen dem Menschen als Nahrungsquelle und evtl. sogar Medizin. Pflanzengemeinschaften profitieren wiederum von gezielten pflegerischen Eingriffen und können sich so über Jahre hinweg ansiedeln und weiterentwickeln.



BODEN

Wir kommen davon ab, überall Mutterboden zu humusieren. Vielmehr nutzen wir gern den vorhandenen Unterboden, Sand und Kies als Pflanz- und Saatfläche. Sand und Kies sind ideal für Natur-Erlebnis-Gärten. Damit modellieren wir zum Beispiel Trockenstandorte oder füllen Spielbereiche. Wir versuchen, weitestgehend, eine Bodenverdichtung zu vermeiden um die physikalische Struktur des Bodens und die damit zusammenhängenden Drainageeigenschaften des Bodens zu erhalten. Durch eine durchdachte und an den jeweiligen Standort angepasste Pflanzenauswahl verzichten wir gänzlich auf den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden um Umweltbelastungen und evtl. Gesundheitsschäden, vor allem an Kleinkindern, zu vermeiden.


WASSERMANAGEMENT

Ein ökologisches Regenwassermanagement bietet die Möglichkeit durch gestalterische Maßnahmen die gesetzlichen Auflagen zur Entsiegelung zu erfüllen in dem das Abwasser/Oberflächenwasser auf natürliche Art und Weise versickern kann und somit nach und nach dem Grundwasser zugeführt wird. Somit leisten auch Sie Ihren Beitrag zum Hochwasserschutz und das Areal erbringt dadurch eine wichtige Ökosystemleistung in bebauten Räumen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit das Wasser vor Ort zu nutzen um einen (Schwimm-) Teich zu füllen.


REGIONALE BAUSTOFFE – oder die Verwendung vorhandener Baustoffe:

Wir nutzen unter anderem auch den Aushub auf dem zu bearbeitenden Gelände und setzen diesen gewinnbringend ein. Wir wollen mit Höhen und Tiefen Strukturen schaffen. Die Vielfalt von Natursteinen prägen stark die Möglichkeiten der Gestaltung - in Form von Mauersteinpflaster oder auch Natursteinpflaster. Die Ergebnisse sind so verschieden, wie ihre Baustoffe. Die Verwendung von recycelten Baustoffen kreiert eine interessante Mischung aus Farben und Struktur und lässt die Kreativität sprudeln. Trockenmauern und ähnliche Strukturen bieten einer Vielzahl von Lebewesen essentiellen Lebensraum.


BEPFLANZUNG

Wir verwenden (fast) ausschließlich heimische Pflanzen in unseren Gestaltungen. Durch die Verwendung von Gehölzen, Stauden, Gräsern, Ansaaten und Geophyten erschaffen wir nicht nur ein farbenprächtiges Bild, welches von Februar bis in den späten Herbst hinein blüht, sondern auch Struktur. In Kombination profitieren so eine Vielzahl von heimischen und teils bedrohten Insekten- und Vogelarten von einer solchen Bepflanzung. Durch die Verwendung von Obstgehölzen, Beerenobst, Gemüse und Küchenkräutern findet auch der Mensch etwas zu naschen.